In diesen stürmischen Zeiten, in denen wir gerade leben, tut es ganz gut, auf dem Boden zu bleiben und den Halt nicht zu verlieren. Aus diesem Grund möchte ich im September den Fokus auf die Standhaltungen richten.
Standhaltungen geben uns das physische Fundament, das sehr erdend ist. Wir erfahren eine stabile Basis, die von den Füßen ausgeht und dem gesamten Körper Halt gibt. Die Achse Füße - Beine - Becken - Wirbelsäule - Arme - Kopf wird deutlich spürbar und gerader.
Die Standhaltungen sind energetisch anregend, fördern die Konzentration des Geistes und aktivieren den Körper zur Beginn der Asanastunde. Das kennst Du ja schon von unseren Yogastunden - nach den Sonnengrüßen kommt meistens die "Beinarbeit".
Die Basis aller Standhaltungen ist Pada Bandha - der Fußverschluss. Durch seine Aktivierung verändert sich die Qualität des Stehens: wir bekommen eine Ahnung davon, wie sich die Asana Praxis anfühlt, wenn ihre zwei wichtigsten Prinzipien verbunden werden - Stabilität und Leichtigkeit. Sthira (stabil) erzeugt das Bewusstsein von Gleichmut. Sukha (leicht) lässt uns die Verbundenheit von Körper, Atem, Geist und Seele wahrnehmen.
Es gibt verschiede Kategorien von Standhaltungen: Asanas mit der Außenrotation der Oberschenkel, Asanas mit der Innenrotation der Oberschenkel und Gleichgewichtsasanas.
Haltungen mit der Außenrotation dehnen die innere Leiste und die Innenseiten der Oberschenkel und kräftigen Außenrotatoren und Abduktoren.
Haltungen mit der Innenrotation dehnen Außenrotatoren und Abduktoren und kräftigen Adduktoren und Innenrotatoren.
Gleichgewichtshaltungen kräftigen das gesamte Standbein und den Beckengürtel. Außerdem ermöglichen sie uns eine Auseinandersetzung mit der Angst vorm Fallen.
Wir werden im September einiges an Standthaltungen üben - manche schon bekannte Asanas wirst Du möglicherweise neu entdecken und sich über die "Erdung" freuen. Denn geerdert bewegt man sich mit viel mehr Leichtigkeit durch die Yoga Praxis und durchs Leben.