Eine Yoga Stunde ohne Drehungen ist kaum denkbar. Sie sorgen nicht nur für den Ausgleich nach Vor- und Rückbeugen, sondern ermöglichen uns ein tiefes Vordringen in den Kern des Körpers.
Drehungen beleben und kräftigen die inneren Organe (besonders die Leber und die Nieren), halten die Wirbelsäule geschmeidig und öffnen Brust, Schultern, Nacken und Hüften. Sie dehnen die Rippenmuskulatur und lassen uns freier atmen. Durch das regelmäßige Üben von Dreh-Haltungen schaffen wir Länge in der Wirbelsäule und sorgen für gesunde Bandscheiben und Wirbelbogengelenke.
Auf der energetischen Ebene versetzten uns die Drehungen in einen sattvischen (reinen) Zustand. Sie sind weder wärmend noch kühlend, sondern beides: sie wärmen, wenn wir uns kühl fühlen und kühlen, wenn uns warm ist. Deshalb können wir während der Yoga-Stunde die Dreh-Asanas immer wieder einbauen.
Drehungen im Stehen - erst dynamisch, dann immer statischer - eignen sich hervorragend, um die Drehungen im Sitzen vorzubereiten. Der Ausgangspunk ist ein stabiles Becken und ein langer Rücken. Erst aus dieser Länge heraus können wir uns optimal drehen.
Die Facettengelenke der Wirbelsäule sind im Lenden- und im Brustbereich unterschiedlich angeordnet. Im Lendenbereich verlaufen sie parallel zu den Körperseiten und erlauben uns eine große Beweglichkeit bei Vor- und Rückbeugen. Im Brustkorb-Bereich befinden sich die Facettengelenke parallel zur Körpervorderseite und geben uns die Möglichkeit, bis zu 45 Grad zur Seite zu rotieren. Daher beim Üben: das Becken stabilisieren, beim Einatmen die Wirbelsäule von unten nach oben strecken und beim Ausatmen aus dem oberen Rücken drehen.
Vorsicht ist geboten bei Bandscheibenvorfall, Hexenschuss, Ischiasbeschwerden, bei Entzündungen im Bauchraum, bei gereizten Nerven im oberen Rücken und im letzten Drittel der Schwangerschaft.