Feuerübung ist eine Reinigungstechnik, die das Feuer im Bauchraum entfacht, um damit eine innere Reinigung einzuleiten. Der Sanskritname dieser Übung ist Agnisara. Agni bedeutet Feuer, sara bedeutet Essenz. Bei dieser Technik lassen wir die Essenz des Feuers in uns wirken: durch die im Körper erzeugte Hitze regen wir die Verdauung an, was uns hilft, innerlich zu entgiften.
Bei der Feuerübung wird mit leerer Lunge (Bahir-Kumbhaka) der Bauch schnell nach vorne und zurück bewegt. Die Übung kann im Sitzen oder im Stehen ausgeführt werden. Ganz wichtig dabei ist, dass der Magen absolut leer ist. Herrscht draußen eine starke Hitze, mache danach eine kühlende Atemübung (Shitkari oder Shitali). Wenn Du Agnisara in Deine Yogapraxis miteinbinden möchtest, so praktiziere sie nach den Asanas und vor Pranayama.
Die Technik:
Setzte Dich in eine stabile Sitzhaltung. Richte den Rücken auf, öffne den Brustkorb, entspanne die Schultern, schließe die Augen und lasse das Gesicht weich werden. Lege die Hände auf die Knie.
Atme tief ein und kräftig aus. Versuche, die Lunge komplett zu leeren. Lehne Dich leicht nach vorne, ziehe das Kinn zum Brustbein (Jalandhara-Bandha). Die Hände sind weiterhin auf den Knien, die Arme gestreckt.
Beginne nun den Bauch schnell zu bewegen: nach innen-oben einziehen und wieder entspannen. Mache so viele Wiederholungen, wie es Dir angenehm ist, den Atem anzuhalten.
Nach zehn oder mehr (oder auch weniger) Kontraktionen hebe den Blick und löse Jalandhara-Bandha. Atme tief ein und aus. Bleibe entspannt sitzen bis sich der Atem wieder normalisiert hat und wiederhole Agnisara noch ein oder zweimal.
Die Feuerübung bringt eine Menge positiver Wirkungen mit sich:
- Bauchmuskulatur wird gekräftigt
- Bauchorgane werden massiert
- Das Verdauungsfeuer und die damit einhergehende Entgiftung werden angeregt
- Die Arbeit der Verdauungsorgane wird verbessert - Bessere Verwertung der Nahrung
- Die Gesundheit wird gestärkt
- Hilft gegen Depressionen
- Löst die allgemeine Trägheit auf
- Hebt das Energieniveau
Bei dieser kraftvollen Übung gibt es auch einige Kontraindikationen:
- hoher Blutdruck
- Herzerkrankungen
- Schilddrüsen-Überfunktion
- Magen-Darm-Erkrankungen (auch Durchfall)
- Schwangerschaft
Wenn Du Dir bei der Übung unsicher bist oder Fragen hast, lasse Dich von Deiner/Deinem Yogalehrer*in unterstützen. Und vergewissere Dich, ob die Person, die Dir dabei hilft, die Übung selbst beherrscht.