Am 1. März beginnt für mich der Frühling. Meteorologisch ist es auf jeden Fall so. Auch wenn es noch ziemlich frisch ist. Ich erinnere mich oft an meine Kindheit: auch wenn noch viel Schnee lag und die Bäume sich noch tot stellten, veränderte sich der Himmel. Da kam immer wieder dieses bestimmte helle blau zum Vorschein, dass das Zurückkehren vom Leben versprach. Der Wind jagte die Wolken, die Sonne gewann an Kraft und irgendwann tropfte es munter von den Dächern und die Stare waren plötzlich da. Das gleiche Spiel wiederholte sich jedes Jahr und ich habe gelernt, schon durch das Schneetreiben die grüne Augen des Frühlings zu sehen.
Was bringt der Frühling mit sich? Vor allem das Licht! Das Wiedererwachen der Natur und die Vorfreude auf die Wärme. Du hast bestimmt auch Deine ganz persönlichen Rituale, um den Frühling zu begrüßen. Was wir alle - glaube ich - sehr gerne machen, ist tief einatmen, den Duft der ersten Blumen wahrnehmen und das Gesicht zur Sonne wenden. Deswegen möchte ich mich diesen Monat auf die Herzöffner fokussieren, denn sie ermöglichen uns das tiefe Atmen, sorgen für einen ordentlichen Energieschub und machen richtig gute Laune!
Herzöffner dienen in erster Linie dazu, die Körpervorderseite dem großen Fluss des Atems zu öffnen. Natürlich findet dabei auch eine Dehnung des Herzzentrums, des Bauches und der Leisten statt. Doch diese Dehnung ist nicht der zentrale Punkt. Viel wichtiger ist es, sich der herzöffnenden Eigenschaften bewusst zu werden:
Mitgefühl mit sich selbst während Du dabei bist, in den Rückbeugen Deine eigenen Grenzen zu erkunden.
Innere Harmonie als Quelle des "Nicht-Anhaftens" (APARIGRAHA) und einer gewissen Distanz dazu, was Dein Körper im Moment kann.
Wahnehmung des Atems, der heilt und lebendig macht.
Erkentnis, dass Liebe - die Kraft ist, die im ewigen Prozess der Wandlung alles zusammen hält.
Wenn Du nächstes mal dabei bist, Dich darüber zu ärgern, dass Dein Chakrasana (Rad) nicht perfekt genug ist, denk dran: Rückbeugen sind Praxis der Gleichmut - nicht Leistung; Rückbeugen sind reinigend mit der Absicht, Dir innere Freiheit zu schenken - nicht die äußere Perfektion. Verbinde diese zwei Aspekte und öffne Dein Herz dem Wunder des Lebens!