Wenn ich an Rückbeugen denke, fällt mir als ertes CHAKRASANA ein - das Rad. Eine Asana, die wir fast alle als Kind gerne und oft gemacht haben, um dann 30-40 Jahre später daran zu verzweifeln.

Das Rad als Symbol steht nicht nur für den ewigen und ununterbrochenen Kreislauf des Lebens, sondern auch für das Rad der Wiedergeburten - ein Glaube, der in der yogischen Philosophie fest verankert ist. Eine Wiedergeburt gestaltet sich nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung, Karma Gesetz genannt. Das heißt, dass jeder Gedanke und jede Handlung dafür sorgen, dass wir gutes oder schlechtes Karma ansammeln, was wiederum eine Auswirkung auf unsere nächste Inkarnation hat.

Auch wenn uns der Glaube an die Kette der Wiedergeburten fremd ist, wissen wir selbst, wie Gedanken, Eindrücke und Erinnerungen sich in uns fest setzen und unsere geistige und körperliche Verfassung beeinflussen. Und jede*r, die/der schon mal eine Yogastunde mitgemacht hat, kennt das Gefühl der Entspannung und des Weich-Werdens, das sich nach der Asanapraxis einsetzt. Warum ist es so?

Das Geheimnis der Yogaübungen ist, dass die Entspannung auf drei Ebenen statt findet: auf der körperlichen, auf der mentalen und auf der emotionalen. Wir nehmen den ganzen Körper wahr, verbinden uns mit dem Atem und lassen angestaute Gedanken und Gefühle aufsteigen, um sie ziehen zu lassen. Das Wirkungsfeld der Asanas geht weit über die körperlichen Grenzen hinaus. Die Haltungen - mit dem Atem verbunden - stimulieren die inneren Organe, regulieren den Hormonhaushalt, bringen das vegetative Nervensystem ins Gleichgewicht und regen den Energiefluss im Körper an. CHAKRASANA (das Rad) gehört zu den Haltungen, die sehr kraftvoll und energetisierend sind. Und für manche eine Herausforderung darstellen.

Schon der Name CHAKRASANA ist Programm: während der intensiven Rückbeuge wird nicht nur die ganze Vorderseite des Körpers - inklusive der Leisten, der Achseln und - ganz besonders - der Herzgegend gedehnt, sondern auch der Energiefluss durch die Chakren gestärkt. Die sieben Chakren entlang der Wirbelsäule sind große Energiezentren des Körpers. Jedes Chakra hat ihren eigenen Einflußbereich im physischen Körper, ein eigenes Lebensthema und einen bestimmten Bewusstseinszustand. Hat man sich mit diesen Lebensthemen nicht beschäftigt, oder hat man ein wiederkehrendes Problem (z. B. Halsschmerzen) - ist das entsprechende Chakra blokiert und die Öffnung im CHAKRASANA fällt einem schwer.

Hat man die Asana gemeistert, so schenkt sie uns Selbstvertrauen, Kraft, Flexibilität der Schultern und Hüftgelenke und eine lange anhaltende Weite im Herzzentrum.

VORSICHT ist geboten beim Bandscheibenvorfall und Gleitwirbel, bei Entzündungen an den Dornfortsätzen, bei Schulterschmerzen (auf die Brücke ausweichen), bei Entzündungen und Schmerzen in der Leiste und bei Arthrose im Hüftgelenk.

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