Seit Wochen bleiben alle Zuhause - alle, die nicht undbedingt an ihrem Arbeitsplatz präsent sein müssen. Ich möchte nicht darüber schreiben, wie bedrückend es sein kann, auf die gewohnte Bewegungsfreiheit zu verzichten und die sozialen Kontakte einzuschränken - das erleben wir alle zur Genüge. Und ich möchte auch nicht darüber schreiben, wie die Pandemie-Entwicklungen auf der ganzen Welt mich immer wieder innerlich erstarren lassen. Ich möchte meinen Fokus mehr darauf richten, was Kraft und Zuversicht spendet. Und ich habe jede Menge positiver Entwicklungen entdeckt.

Zwangspause als Neuausrichtung

Als Selbstständige bin ich immer in Bewegung: neben dem "Tagesgeschäft" bin ich permanent dabei, meinen Ideen Form zu geben und daraus neue Arbeitsprojekte zu entwickeln. Diese Prozesse vereinnahmen mich komplett und ich habe nie das Gefühl wirklich fertig zu sein. Schon Anfang des Jahres dachte ich mir, dass eine längere schöpferische Pause richtig gut wäre - nur dass ich nicht wußte, wie ich es einrichten soll. Und plötzlich ist sie da - diese Pause. Auch wenn sie sich eher als eine "Zwangspause" anfühlt, ist sie ausgesprochen heilsam. Ideen sortieren, schauen, was davon realisierbar ist, neue Wege gehen, neue Impulse sammeln - das alles ist nur möglich, weil der Trubel des Alltags sich gelegt hat.

Neue Gewohnheiten ins Leben rufen

Tage, an denen ich nirgendwohin muss, und die Zeit, die ich sonst im Auto verbracht hätte, einem gemütlichen Frühstück zu widmen, fühlt sich wie Ferien an. Diese neu gewonnenen Zeiträume sind ein perfekter Augenblick, um Gewohnheiten zu etablieren, die man schon länger im Auge hat. Ich habe mir vorgenommen, für die kurzen Wege vor Ort immer das Fahrrad zu nehmen - vor allem beim Sonnenschein. Wer mich kennt, weiß wie ich das Fahrradfahren hasse. Es wird für mich eine echte Herausforderung, die ordentlich Überwindung kostet.

Aufräumchallenge absolvieren

Oft schiebt man solche Aktionen vor sich hin. So wie ich. Auch wenn die meisten Menschen zu mir nach Hause kommen und meinen, es sei aufgeräumt, fühle ich mich mit all den Sachen und Möbel überfordert. Vor allem, weil das meiste nicht mal mir gehört. So ging es mir schon als Kind: in der Wohnung meiner Mutter wurde jeder Zentimeter benutzt, um Dinge abzustellen - egal ob Bücher oder Kleidung, die niemandem mehr passte. So schlimm ist es bei uns nicht, doch in einem vier-Personen-Haushalt sammelt sich schon einiges. Ich habe beschlossen, die KonMarie Methode zu beherzigen und bin voller Tatendrang.

Die Ruhe bewahren

Um zentriert zu bleiben und mich von weiteren Szenarien des Lebens nach Covid 19 (oder vor der nächsten Pandemie?) etwas zu distanzieren, brauche ich meine Auszeiten auf der Yogamatte. Die Praxis war für mich schon immer lebensnotwendig gewesen und in dieser - für uns alle herausfordernden Phase - ist das die Möglichkeit, den Kopf tatsächlich frei zu bekommen und den Blick für das Momentum zu schärfen. Denn es ist einiges los: die Natur ist zum Leben erwacht, die Sonne gewinnt täglich an Kraft, wir haben unsere Familie um uns, kochen, gehen spazieren, spielen Spiele, reden miteinander, schauen Filme und lesen Bücher, die schon länger auf der "to watch-" bzw. "to-read-Liste" stehen.

Wie verbringst Du die Zeit Zuhause? Was fällt Dir schwer? Was hast Du für Dich neu entdeckt? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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