Ahimsa bedeutet "nicht verletzen" und gehört zu den fünf Yamas - Verhaltensregeln, die den Kern der yogischen Ethik bilden. Wobei die Idee des "Nicht-Verletzens" sich nicht nur auf die physische Seite des Lebens bezieht, sondern viel mehr zur inneren Haltung werden sollte: Nicht-Verletzen beim Handeln und beim Denken ist hier gemeint.

Wie oft fühlst Du Dich geärgert durch jemandem und spürst, wie Deine Wut aufsteigt? Im Kopf formulierst Du schon die Sätze, hältst schlagfertige Argumente bereit oder führst lange Dialoge, aus denen Du natürlich als "Sieger" herauskommst. Und wenn Dein Gegenüber zufällig mal da ist und Du Deine Wut nicht beherrschen kannst, ergießt Du Deinen Zorn auf den vermeintlich Schuldigen - doch dabei geht es meistens nicht mehr um die Sache, sondern darum, sich ein Ventil für die angestauten Emotionen zu verschaffen. Und dann? Der Dampf ist raus, Du bist erleichtert, fühlst Dich erst mal im Recht und Dein Gegenüber... ist mit Sicherheit verletzt.

Vielleicht fragst Du Dich, was Yoga hier tun kann?

Die Übung des Ahimsa besteht darin, dass Du die aufsteigende Wut und den Drang nach (verbaler) Gewalt wahrnimmst, BEVOR Du handelst. Und in diesem Augenblick besinnst Du Dich auf das Gegenteil: auf das Nicht-Verletzen und setzt den Impuls der Gewaltlosigkeit, der Deine Gedanken und Dein Handeln mit der Zeit durchdringen wird. Das ist ein langer Übungsweg - die Verhaltensmuster, die sich über Jahre etabliert haben, verändern sich nicht in einer Woche. Doch es lohnt sich! Denn solche Emotionen wie Zorn, Wut, Neid oder Gier schaden in erster Linie uns selbst: sie entziehen uns die Lebensenergie und machen uns auf dauer unglücklich.

Das Ende des Jahres ist ein besonders passender Zeitpunkt, um nachzusinnen und zu überlegen, welchen Weg Du im Umgang mit anderen Menschen - und mit Dir selbst - einschlagen möchtest. Gewaltlosigkeit sich selbst gegenüber ist für die Veränderung grundlegend.

Hab' eine langsame und leuchtende Adventszeit!

Ein Kommentar

  1. […] Wie wäre es, das Projekt "fröhliche Weihnachten" ganz yogisch anzugehen und die universellen Werte, die jede*r von uns in sich trägt, wirklich anzuwenden? Dazu gehört zweifellos AHIMSA – "nicht verletzen". Darüber habe ich schon letztes Jahr geschrieben – ich glaube, sogar im Dezember. Hier kannst Du nachlesen, was die Übung von Ahimsa ausmacht: https://yogatobe.de/dezember-2018-ahimsa/2018/12/ […]

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