Alle Jahre wieder werden wir von der Adventszeit überrumpelt und stellen mit Schrecken fest, dass das Jahr fast gelaufen ist. Und nicht nur das: der Adventskalender für die Kinder muss fertig sein, dann ist auch schon Nikolaus, adventliches Kaffeetrinken mit Familie (wenn man eine hat) und die Anfragen der Verwandschaft, ob man zu Weihnachten zusammen kommt. Und so steht man da... entweder ziemlich unter Strom oder kurz vorm nervlichen Zusammenbruch... oder beides... und was macht man, wenn der eigene Geburtstag noch in diese Zeit fällt?

Wie wäre es, das Projekt "fröhliche Weihnachten" ganz yogisch anzugehen und die universellen Werte, die jede*r von uns in sich trägt, wirklich anzuwenden? Dazu gehört zweifellos AHIMSA - "nicht verletzen". Darüber habe ich schon letztes Jahr geschrieben - ich glaube, sogar im Dezember. Hier kannst Du nachlesen, was die Übung von Ahimsa ausmacht: https://yogatobe.de/dezember-2018-ahimsa/2018/12/

Für mich persönlich ist die Weihnachtszeit eine Zeit der Selbstfürsorge. Am Ende des Jahres bin ich in der Regel sehr erschöpft und versuche mein Arbeitspensum etwas runterzufahren, um dem Raum zu geben, was mich aufbaut, mir Kraft und Energie schenkt oder mich zur Ruhe bringt. Asanas, Pranayama und Yoga Nidra begleiten mich täglich. Ohne sie wäre ich ein Nervenbündel. Innerlich gestärkt kann ich mich meiner Familie und den Weihnachtsvorbereitungen widmen.

Ende des Jahres ist nicht nur Plätzchen backen, Kränze binden und Geschenke vorberreiten. Es ist auch meistens ein größeres Zusammenkommen der Familienmitglieder, die sich eher selten sehen und oft sehr heterogen sind. Für mich ist es die größte Herausforderung. Wie bekomme ich es hin, eine festliche Stimmung aufrechtzuerhalten, wohlwollend der Verwandschaft gegenüber zu bleiben und gleichzeitig ihre Andersartigkeit in Bezug aufs Feste-Feiern zu ertragen?

In der heutigen Zeit werden Bedürfnisse eines Indiviuums über alles gestellt. Alles ist erlaubt, Hauptsache - mir geht's gut. Doch was ist mit den anderen Werten, die auf Menschlichkeit gründen? Ich weiß, dass ich niemandem ändern kann, aber ich kann meine Haltung der Andersartigkeit meiner Verwandschaft gegnüber ändern und trotzdem ein schönes Fest feiern.

Ich kann so tun, als würde ich diese Menschen zum ersten Mal treffen und ganz neugirieg sein: wie sind sie? wie denken sie? was ist ihnen wichtig und heilig im Leben? So kann ich meinen Geist überlisten und es vermeiden, dass ich in alten eingeübten Mustern denke und handle. Ich dann kann ihre Splins umarmen und ihnen einen Raum in meinem Leben geben. Und wenn ich merke, dass ich in der Gegenwart dieser Menschen leide, kann ich ehrlich mit mir selbst sein und sie ein anders mal treffen - nicht am Weihnachten.

In diesem Sinne, wünsche ich Dir eine friedvolle Weihnachtszeit! Umarme Dich selbst, Deine Lieben und vielleicht auch diejenigen, die Du bis jetzt an diesen Tagen eher gemieden hast...

LOKAH SAMASTAH SUKHINO BHAVANTU - mögen alle Wesen stehts frei und glücklich sein

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